Im März war ich eingeladen, um aus Schwarzspeicher zu lesen. Eine der Lesungen fand auf der Leipziger Buchmesse statt. Als ich fertig war, kam ein junger Mann auf mich zu und sagte, was ich vorgelesen und erzählt hätte, sei so spannend gewesen, dass er Lust bekommen habe, Schwarzspeicher zu lesen – als erstes Buch in seinem Leben. Das hat mich natürlich gefreut, aber gleichzeitig war ich ein wenig traurig, weil ich noch nie jemanden getroffen habe, der noch kein einziges Buch gelesen hat. Da habe ich ihm ein Exemplar geschenkt.
(Besten Dank an Verena für das Foto.)
Aus Leipzig ging es dann direkt weiter nach Köln zur lit.cologne. Dort hielt ich eine ziemlich schräge Lesung, und zwar in der U-Bahn mitten im freitagabendlichen Berufsverkehr. Das Ganze war Teil der „Extrafahrt“, bei der einen Tag lang auf verschiedenen Bahnlinien Lesungen, Lyrik und Poetry-Slams zum Besten gegeben wurden.
Den ganzen Nachmittag über wechselten mein Kollege Hans Jürgen Sittig und ich uns damit ab, die überraschten Fahrgäste der Linie 4 zu unterhalten. Stadteinärts las Hans Jürgen aus seinem Krimi „Mordwald“, stadtauswärts ich aus Schwarzspeicher. Die Reaktionen des Publikums waren ausnehmend positiv. Allerdings mussten wir irgendwann die Zelte abbrechen, weil es spät wurde und immer mehr Partyvolk die Bahn bevölkerte.
(Foto: Hans Jürgen Sittig)