Vergangene Woche war ich in Leipzig, auf der schöneren der beiden großen Buchmessen in Deutschland. Ich habe zwei Lesungen gehalten und viele supernette Leute kennengelernt. Ich lasse ja nicht gerne was auf Frankfurt kommen, aber was Buchmessen angeht, hat Leipzig einfach die Nase vorn.
Zwischendurch versuchte der Hallenboden, meinen Fünfeuroschein zu verschlucken. Aber ich lass das nicht mit mir machen – ich angel den Schein wieder raus und pfeif aufs Gelächter der Umstehenden.
Dann war ich bei der Lesung von Christian Lange, einem befreundeten Autor. Sein Krimi zum Thema Cyberstalking trägt den Titel „Durch fremde Augen“, und ich muss immer noch grinsen, wenn ich daran denke, wie der Moderator zu spät kam und sich einfach in der laufenden Lesung dazusetzte, ohne mit der Wimper zu zucken.
Abends dann das Highlight: meine Lesung im Rahmen von „Leipzig liest“. Passend zum Thema von Amoralisch las ich in einer Apotheke. Ganz nebenbei wurde erwähnt, dass die Löwenapotheke 600 Jahre alt ist – in Leipzig kein großes Ding, während die Stadt Boston vor weniger als 400 Jahren gegründet wurde. Da wurde mir wieder einmal bewusst, wie geschichtsträchtig Europa wirklich ist.
Am Ende waren ich aber doch froh, wieder zu Hause zu sein. Und nicht nur ich.