Um wieder einmal etwas zu tun, was ich noch nie zuvor getan habe, schaute ich mir am vergangenen Sonntag den Super Bowl an, das Endspiel im American Football. In den USA ist es eins der wichtigsten Ereignisse überhaupt, vergleichbar am ehesten mit dem Finale der Fußball-WM unter deutscher Beteiligung. Trotz meiner Regelverständnisschwierigkeiten, der pausenlosen Werbeunterbrechungen und eines halbstündigen Stromausfalls im Stadion war es ein spannendes und unterhaltsames Spiel. Dennoch verspürte ich den ganzen Abend lang eine leise Irritation. Irgendetwas an der Fernsehübertragung störte mich. Erst am nächsten Tag konnte ich den Finger darauf legen. Der amerikanische Traum und das kurze Streichholz weiterlesen
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Whiskey and Beer
Ich bin Schriftsteller, aber nicht nur. Seit drei – nein, seit vier Jahren (wir haben ja 2013) spiele ich Gitarre und singe in ’ner Band, nämlich bei Irish Mojo. Wir machen Alternative Folk, haben im vergangenen Frühjahr unsere erste CD „Hamburg Sessions“ herausgebracht, und vor zwei Tagen gab es als Jahresausklangsbonbon das Musikvideo zu unserem Song „Whiskey and Beer“ (den ich im Übrigen, ich bin ja Autor, zur Hälfte selbst geschrieben habe). Seit den Dreharbeiten habe ich deutlich mehr Respekt vor der Schauspielkunst als vorher…
PS: Am Samstag den 5.1. spielen wir im Old Dubliner in Harburg, zum letzten Mal für mehrere Monate. Der Eintritt ist frei.
Mysogynie im Internet
Das Internet – unendliche Weiten. Es macht mir die Arbeit so viel leichter (Recherche) und so viel schwerer (Prokrastination). Es birgt ungeahnte Gefahren, zum Beispiel Schadprogramme, Regel 34 und Shitstorms. Von letzteren bin ich bislang zum Glück verschont geblieben, und falls mich je einer treffen sollte, biete ich immerhin einen Angriffspunkt weniger als viele andere – ich bin keine Frau.
Ein paar Autoren-Gedanken zu Corporation Square
Sieh an: Mein Kurzgeschichten-Twitter-Projekt Corporation Square läuft seit über drei Monaten. Darum ist es Zeit, dass ich mal wieder den aktuellen Stand der Geschichte präsentiere (am Stück liest sie sich doch besser als anhand von einzelnen Tweets). Um sie besser auffindbar zu machen, habe ich der Geschichte endlich eine eigene Seite spendiert, auf der fortan immer der aktuellste Stand von Corporation Square zu finden sein wird.
Und wenn ich schon mal dabei bin, will ich auch noch ein paar Fakten und Gedanken rund um die Geschichte präsentieren. Wer kein Autorengeschwafel lesen will, der lasse sich nicht aufhalten und klicke hier.
Porno-Chic und Fast-Food-Werbung
Vor etwa einer Woche nahm sich der Regisseur Tony Scott (Top Gun) das Leben. Ebenfalls vor einer Woche sah ich im amerikanischen Fernsehen Werbung für Fast-Food-Restaurants. Diese Werbespots erinnerten mich nicht nur an Scotts Filme, sondern riefen in mir auch Assoziationen zu Pornografie wach.
Nehmen wir zum Beispiel den obigen Werbespot. Darin wird das Essen in einer Weise inszeniert, die viele Ähnlichkeiten mit jener Hochglanzästhetik aufweist, wie sie (unter anderem) in der Pornografie üblich ist. Bei 0:18 geht es los: Das Licht ist perfekt und bringt übernatürlich satte Farben hervor. Jede einzelne Oberfläche ist makellos. Die Hähnchenstücke werden spielerisch durch die Gegend geworfen oder dampfen, so heiß sind sie. Die Kamera fährt langsam und genüsslich über die leckersten Stellen, damit wir sie in Großaufnahme bewundern können.
Wahrheitsmonopole in Zeiten des Internets
Neulich stieß ich über /r/atheism auf einen Text, der mich über die Vergangenheit und Zukunft von Religion nachdenken ließ. Es handelt sich um den Erfahrungsbericht eines US-Amerikaners, der einer Frau wegen zum (christlichen) Glauben fand. Er lernte in ihrer Kirche neue Freunde kennen und war eine Zeitlang in seiner neuen Religionsgemeinschaft glücklich. Offen gesteht er, wie gut sich der Glaube anfühlte: Wahrheitsmonopole in Zeiten des Internets weiterlesen