Ein Debattenbeitrag von Stefan Weidner zu dem Streit zwischen Autoren, Verlagen und Amazon, der vieles ausspricht, was ich selbst so oder so ähnlich empfinde.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Ein Debattenbeitrag von Stefan Weidner zu dem Streit zwischen Autoren, Verlagen und Amazon, der vieles ausspricht, was ich selbst so oder so ähnlich empfinde.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Heute Abend bin ich auf Reddit für ein AMA zu Gast. Es geht um Amoralisch, die Schriftstellerei und alles andere, was dich interessiert. Frag mir Löcher in den Bauch!
Das habe ich nun davon, dass ich meinen neuen Roman per Crowdfunding finanziere: Eigentlich will ich schon seit Wochen etwas zum Streit zwischen Amazon und Hachette schreiben und darüber, wie ich als Autor und Leser dazu stehe. Doch die Crowdfunding-Kampagne nimmt mich so sehr in Anspruch, dass ich einfach nicht dazu komme – ich muss das Thema bis auf Weiteres nach hinten schieben. Und dabei hatte ich mir extra die New York Times vom Sonntag gekauft, die mit der zweiseitigen Anzeige von 909 Autoren zum Thema.
Im Moment komme ich noch nicht einmal dazu, mich ordentlich fürs Rollenspiel vorzubereiten. Nachher meistere ich das Finale eines Storybogens in Earthdawn, und aufgrund von akutem Zeitmangel musste ich mir tatsächlich in einem Rollenspielforum Ideen holen, wie ich den Kampf der Heldengruppe samt Zwergmammut gegen den „Eroder“ gestalten könnte. Danke, Internet!
Okay, Amazon muss warten, aber dafür geht es mit Amoralisch umso besser voran. Seit gestern läuft die Finanzierungsphase, und das bedeutet, dass wir gut 30 Tage Zeit haben, das Geld für Lektorat, Titelbild und Druck zu sammeln. In den ersten 24 Stunden ist schon fast ein Fünftel der benötigten Summe zusammengekommen. Wenn auch du mithelfen willst, Amoralisch zu verwirklichen, dann schau doch mal auf der Kampagnenseite vorbei.
Was gibt es noch Neues? Eine ganze Menge:
Und hier ist ein Bild von Kazoo, der während des Spielens eingeschlafen ist. Ist er nicht eine niedliche kleine Tötungsmaschine?
Ich lese gerade „Something Wicked this Way Comes“ („Das Böse kommt auf leisen Sohlen“). In wunderschön verdichteter Sprache erzählt Ray Bradbury die Geschichte eines fahrenden Jahrmarkts, in dessen Zelten und Spiegelkabinetten düstere Geheimnisse lauern. Es ist (unter anderem) eine Gruselgeschichte, die auch über 50 Jahre nach Erscheinen nichts von ihrer Kraft verloren hat.
Dennoch fühlt sich „Something Wicked“ ein wenig aus der Zeit gefallen an. Der Grund ist, dass fahrende Jahrmärkte heutzutage praktisch ausgestorben sind: Sie existieren nur noch in Geschichten. Im Umkehrschluss kann man heute daran, dass eine Geschichte von einem fahrenden Jahrmarkt erzählt, ziemlich sicher erkennen, dass sie vor Jahrzehnten geschrieben wurde (Bradburys Buch ist von 1962).
Parallel dazu bin ich neulich über eine moderne Gruselgeschichte gestolpert. Sie erzeugt ihren Grusel auf dieselbe Art und Weise wie „Something Wicked“, nämlich dadurch, dass ein vergleichsweise alltägliches Ereignis unheimliche Folgen nach sich zieht. Nur ist das Ereignis in diesem Fall kein Jahrmarkt ist, sondern die Verbindung zu einem unbekannten WLAN. Grusel im WLAN weiterlesen
Ein Aerogramm, das der Autor Michael Dauk während einer langen Asienreise in den 70ern verschickt hat. Er arbeitet gerade an einem Buch über die Reise.
Der Bild-Link führt zum hochauflösenden Foto. Als ich es sah, dachte ich zuerst, es ist eine Geheimschrift, weil ich kaum ein Wort entziffern konnte. Hut ab vor Michis winziger Handschrift.
Und wer wie ich zu jung ist, um das Wort aus eigener Erfahrung zu kennen: Die Wikipedia beschreibt ein Aerogramm als
ein[en] „Luftpostleichtbrief“ oder auch „Luftpostfaltbrief“ (…) einen einzelnen vorbedruckten Bogen aus sehr dünnem Luftpostpapier