Kleine Linkschau

Ich kann nicht glauben, dass es das ist, was ich glaube, das da steht.
Übersetzer sind die Wortschmiede im Schatten der Autoren. Dirk van Gunsteren, Übersetzer u.a. von Thomas Pynchon, spricht im Interwiew über seine Arbeit. (taz.de, Ulrich Gutmair)

The Secret to Cracking Writer’s Block
Schreibblockade? Besser nicht drüber nachdenken! Ach, denkt der Schriftsteller, wenn es doch nur so einfach wäre … (Salon.com, Jessica Schmerler, englisch)

„… aber die Leute im Internet schauen sich nur Katzenbilder an“
(banksy.co.uk)

Leider wahr.
(tobias-radloff.de)

Zehn Tipps, um besser zu schreiben

Im Mai starb William Zinsser („Schreiben wie ein Schriftsteller“). In Deutschland kannte ihn kaum jemand, doch im englischsprachigen Raum ist sein Buch „On Writing Well“ eines der bekanntesten Werke darüber, wie man gute Sachtexte schreibt. Zinssers Ratschläge sind nicht nur für Journalisten und Sachbuchautoren interessant, sondern auch für alle, die Belletristik schreiben – denn wer gute Sachtexte schreiben kann, der hat das Handwerkzeug für Belletristik schon parat (und umgekehrt).

Anlässlich seines Todes hat OpenCulture.com einige von Zinssers vielen Tipps zusammengestellt, wie man besser schreibt. Ich habe mir erlaubt, sie ins Deutsche zu übersetzen. Zehn Tipps, um besser zu schreiben weiterlesen

Gewalt? Keine Zeit, es gibt Tee

Viel wurde in den vergangenen Tagen und Wochen darüber geschrieben, wie dünn die Tünche der Zivilisation immer noch ist, Informationszeitalter hin oder her. Wie wenig geschehen muss, um anständige, rechstreue Bürger zu verbaler, struktureller oder physischer Gewalt anzustiften. Sie dazu zu bringen, rassistische oder sexistische Pöbeleien von sich zu geben, zu Zehntausenden gegen eine nicht existierende Bedrohung zu protestieren, Tausende Menschen vor den Toren Europas ertrinken zu lassen, Amtspersonen per Todesdrohung zu verjagen oder gar zu Brandstiftern zu werden.

Oftmals lassen sich diese Schandflecke auf dem Antlitz der Gesellschaft mit dem – im ästhetischen Sinn – schönen deutschen Wort „Besitzstandswahrung“ erklären. Uns in Deutschland und der EU geht es fantastisch, aber nicht mehr ganz so fantastisch wie noch vor ein paar Jahren. Wenn es so weitergeht, müssen wir noch auf den Zweitwagen oder den neuen drölfzig-Zoll-Plasmafernseher mit eingebauter Kaffeemaschine verzichten. Weil wir aber nichts von unserem Wohlstand abgeben möchten, pfeifen wir stattdessen auf Jahrtausende alte zivilisatorische Errungenschaften wie Hilfsbereitschaft oder Gastfreundschaft. Ein Jammer, dass das zu Lasten der vielen Armutsflüchtlinge geht, aber was sollen wir machen, unser Boot ist doch schon so voll und wir essen nun mal gerne sieben Mal die Woche Fleisch.

Andere Worte für diese Geisteshaltung sind „Kleinmut“, „Kaltherzigkeit“ und „Menschenfeindlichkeit“.

Dieses Titanic-Titelbild ist von 1991. 1991!

Aber noch gibt es Hoffnung für die Menschheit, zumindest in einem kleinen Teil der Welt. Die Rede ist von Großbritannien.

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Tony Stark, der Playboy – Natascha Romanoff, die Schlampe

Das Internet ist mal wieder auf dem Kriegspfad: Weil die Schwarze Witwe im neuen Avengers-Film so schlecht wegkommt, ist die Netzgemeinde sauer und lässt ihren Frust an Regisseur Joss Whedon aus; Todesdrohungen inklusive. Wie nicht anders zu erwarten war, steht jetzt der Shitstorm im Fokus und nicht mehr das eigentliche Problem: dass das Marvel-Kino-Universum von sexistischer Kackscheiße durchdrungen ist. Tony Stark, der Playboy – Natascha Romanoff, die Schlampe weiterlesen

Eine Lanze für die Meinungsfreiheit

Rechte und Freiheiten sind eine feine Sache. Jeder mag sie, jeder findet sie gut. Das heißt, so wäre es, wenn es da nicht ein klitzekleines Problem gäbe: Wenn zwei Rechte im Widerspruch zueinander stehen, muss mindestens eines von ihnen eingeschränkt werden, um die Freiheiten miteinander zu versöhnen.

Wie schwer es ist, einen solchen Konflikt zwischen sich widersprechenden Rechten aufzulösen und wie krass man bei dem Versuch scheitern kann, lässt sich aktuell bei mehreren Schriftstellern des amerikanischen Autorenverbandes PEN beobachten. Seit Anfang der Woche ist in PEN ein heftiger Streit entbrannt. Anlass ist der Preis für Mut und Meinungsfreiheit, den der Verband auf einem bevorstehenden Galaabend nächste Woche vergeben wird. Dieses Jahr geht der Preis an die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo.

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Kostenlos, aber (hoffentlich) nicht umsonst

In den vergangenen Wochen war das E-Book zu meinem Roman Amoralisch als kostenloser Download verfügbar. Warum ich das gemacht habe, erläutere ich hier. Jetzt ist die Aktion zu Ende – Zeit für eine Rückschau. Wie gut kam die Sache an? Bin ich zufrieden?

Zunächst eine Zahl: Insgesamt wurde das E-Book 1.507 mal heruntergeladen. Mein Kommentar dazu: Wow. Wobei das allerdings nicht bedeutet, dass jetzt 1.507 Personen das Buch auf ihrer Festplatte haben.  Kostenlos, aber (hoffentlich) nicht umsonst weiterlesen