Archiv der Kategorie: vom Schreiben

So viel zu tun, so wenig Zeit

Das habe ich nun davon, dass ich meinen neuen Roman per Crowdfunding finanziere: Eigentlich will ich schon seit Wochen etwas zum Streit zwischen Amazon und Hachette schreiben und darüber, wie ich als Autor und Leser dazu stehe. Doch die Crowdfunding-Kampagne nimmt mich so sehr in Anspruch, dass ich einfach nicht dazu komme – ich muss das Thema bis auf Weiteres nach hinten schieben. Und dabei hatte ich mir extra die New  York Times vom Sonntag gekauft, die mit der zweiseitigen Anzeige von 909 Autoren zum Thema.

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Im Moment komme ich noch nicht einmal dazu, mich ordentlich fürs Rollenspiel vorzubereiten. Nachher meistere ich das Finale eines Storybogens in Earthdawn, und aufgrund von akutem Zeitmangel musste ich mir tatsächlich in einem Rollenspielforum Ideen holen, wie ich den Kampf der Heldengruppe samt Zwergmammut gegen den „Eroder“ gestalten könnte. Danke, Internet!

Okay, Amazon muss warten, aber dafür geht es mit Amoralisch umso besser voran. Seit gestern läuft die Finanzierungsphase, und das bedeutet, dass wir gut 30 Tage Zeit haben, das Geld für Lektorat, Titelbild und Druck zu sammeln. In den ersten 24 Stunden ist schon fast ein Fünftel der benötigten Summe zusammengekommen. Wenn auch du mithelfen willst, Amoralisch zu verwirklichen, dann schau doch mal auf der Kampagnenseite vorbei.

Was gibt es noch Neues? Eine ganze Menge:

  • Am Sonntag um 20 Uhr gebe ich ein AMA, ein Ask Me Anything auf Reddit. Wie der Name schon sagt, kannst du mich dabei alles fragen, was dir in den Sinn kommt, ob zu Amoralisch, der Schriftstellerei oder zu etwas ganz anderem. Ja, du kannst mich wirklich alles fragen – ich kann nur nicht versprechen, dass ich wirklich jede Frage beantworten kann oder will.
  • Am ersten Septemberwochenende halte ich einen Vortrag mit dem Titel „Die Kunst, von der Kunst zu leben – Crowdfunding, Pay-what-you-want und andere Geschäftsmodelle im Netz“. Das Ganze findet im Rahmen der MetaRheinMainConstructionDays in Darmstadt statt. Ich kann leider nicht in Person dort sein und werde stattdessen per Videokonferenz zugeschaltet. Ich finde, das passt nicht schlecht für einen Vortrag, in dem es darum geht, wie das Internet Erzähler und Publikum näher zusammenbringt.
  • Ich habe ein Video gedreht, in dem ich ein bisschen über Amoralisch und Crowdfunding erzähle. So weit ich weiß, ist es das dritte Video im Internet, in dem ich zu sehen bin, und das erste, in dem ich keine Haare mehr habe.

Und hier ist ein Bild von Kazoo, der während des Spielens eingeschlafen ist. Ist er nicht eine niedliche kleine Tötungsmaschine?

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Aerogramm

Ein Aerogramm, das der Autor Michael Dauk während einer langen Asienreise in den 70ern verschickt hat. Er arbeitet gerade an einem Buch über die Reise.

Der Bild-Link führt zum hochauflösenden Foto. Als ich es sah, dachte ich zuerst, es ist eine Geheimschrift, weil ich kaum ein Wort entziffern konnte. Hut ab vor Michis winziger Handschrift.

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Und wer wie ich zu jung ist, um das Wort aus eigener Erfahrung zu kennen: Die Wikipedia beschreibt ein Aerogramm als

ein[en] „Luftpostleichtbrief“ oder auch „Luftpostfaltbrief“ (…) einen einzelnen vorbedruckten Bogen aus sehr dünnem Luftpostpapier

Warum ich einen Roman per Crowdfunding finanziere

So. Vorhin habe ich die Crowdfunding-Kampagne für Amoralisch gestartet. Fast drei Monate lange habe ich auf diesen Tag hingearbeitet, habe existierende Crowdfunding-Projekte angeschaut (erfolgreiche und gescheiterte), zig Modelle und Budgets durchgerechnet und Feedback von Freunden und Kollegen eingeholt. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob genug Geld zusammenkommt, um den Roman zu verwirklichen. Es ist ein Experiment, ganz klar, und der Erfolg ist nicht garantiert. Aber ich glaube, dass es sich am Ende lohnen wird. Hier sind die Gründe dafür:

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Die ersten Worte einer KI

Als ich neulich Transcendence sah, fiel mir etwas auf. Nachdem Johnny Depp aka Dr. Will Caster gestorben ist, versucht sein Bewusstsein, dass vorher in einen Computer hochgeladen wurde, mit den Menschen vor dem Bildschirm Kontakt aufzunehmen. Seine ersten Worte lauten: „Ist da jemand?“

Transcendence - is anyone there

Interessanterweise sind das genau dieselben Worte, mit denen der Kontakt zwischen der Künstlichen Intelligenz Sky und seinem Schöpfer in meiner Twitter-Kurzgeschichte Corporation Square beginnt.

Daraufhin fragte ich mich, wie wohl die ersten Worte anderer KIs und Computerwesen aus Film, Literatur etc. lauten. Sind sie alle gleich? Falls nicht, sind sie dann banal, pragmatisch oder gar poetisch?

Hier sind ein paar Fundstücke meiner Recherche:

Quando il gioco è finito, il re e il pedone vanno nella stessa scatola.

Cortana aus dem Spiel Halo. Die Übersetzung lautet: „Wenn das Spiel vorbei ist, landen König und Bauer in der gleichen Schachtel.“

Excuse me, Frank.

–HAL aus 2001: A Space Odyssey. Es handelt sich um HALs erste Worte im Film, nicht seine ersten überhaupt (sind diese überliefert?).

ball ball

The Child Machine, ein reales KI-Experiment

Schalt mich ab.

–THOM aus dieser unbetitelten Kurzgeschichte (englisch). Auch hier sind es nicht exakt die ersten Worte der KI, aber da „Turn me off“ der Aufhänger für die gesamte Geschichte ist, zählt es irgendwie doch.

Ich mag deinen Boden.

–David aus A.I.: Artificial Intelligence

Guten Morgen, Colonel Tooke. Hier spricht Athena. Ich bin bereit für meine erste Lektion.

–Athena aus Arthur C. Clarkes Roman Sunstorm

Bei diversen Künstlichen Intelligenzen habe ich keine Möglichkeit zum Nachschauen. Was sind z.B. die ersten Worte von Bombe Nr. 20 aus „Dark Star“? Von Nummer 5 aus „Nummer 5 lebt“? Data aus Star Trek? GLaDOS aus Portal? So viele Fragen…

(Bildquelle: Screenshot von „Transcendence“ / Warner Bros.)