Mein neues Buch ist da

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich Depressionen habe.

Das war nicht immer so: Die längste Zeit behielt ich die Krankheit für mich und wollte am liebsten nicht darüber nachdenken, geschweige denn darüber schreiben.

Vor sieben oder acht Jahren habe ich dann doch begonnen, mich literarisch mit meiner Krankheit auseinanderzusetzen. Das war eine gute Entscheidung. Sie hat mir nicht nur geholfen, besser mit der Depression umzugehen, sondern mittlerweile auch zu einigen Veröffentlichungen geführt.

Doch neben diesen drei Texten zum Thema schlummerten noch viele weitere in meiner Schublade bzw. auf meiner Festplatte. Wie viele es tatsächlich waren, entdeckte ich zu meiner Überraschung im vergangenen Sommer, als ich nur ganz kurz in meinen Texten über die Depression herumstöbern wollte und mehr Kurzgeschichten, Gedichte, Slam-Texte und Miniatur-Essays wiederentdeckte, als ich für möglich gehalten hatte.

Und bei der Lektüre wartete noch eine andere Überraschung auf mich: Ich stellte fest, dass viele Texte nicht nur von meiner Krankheit handeln, sondern auch von meinem Kind. Und erst da wurde mir klar, wie stark diese beiden Dinge einander in den vergangenen Jahren beeinflusst haben.

Dazu muss man wissen, dass ich in den ersten Lebensjahren meines Wichtels das hauptsächlich zuständige Elternteil war. Ich war also für das Wohlergehen eines anderen Menschen verantwortlich, was bedeutete, dass ich an schlechten Tagen nicht mehr wie früher liegen bleiben konnte. Ich musste trotz Depression aufstehen, das Kind füttern, Windeln wechseln, zur Krabbelgruppe gehen, Bauchwehtränen trocknen, Wo-bin-ich? spielen, Schlaflieder singen, jeden Tag eine neue Ladung Strampler und Lätzchen waschen … In einem Wort: Ich musste funktionieren. Nur war Funktionieren genau das, was mir die Depression eigentlich unmöglich machte.

Aber irgendwie ging es doch. Wenn es darauf ankam, war ich stark genug, um den Laden am Laufen zu halten. Er lief vielleicht nicht besonders rund, aber er lief.

Es ist diese Zeit, aus der die meisten der 25 Texte in „Papa, lach doch mal!“ stammen. In anderen geht es um Zukunftsängste, Glückmomente und um die absurden Erlebnisse, die der Alltag mit Kind und Depression gelegentlich mit sich bringt. Es ist ein sehr persönliches Buch, und ich bin wahnsinnig stolz darauf.

„Papa, lach doch mal!“ ist gedruckt und als Ebook erhältlich. Die Taschenbuchausgabe hat 112 Seiten und kostet €9,99, das Ebook gibt es für die Hälfte (€4,99).

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